Abzeichenkurse in Coronazeiten: Es gibt viel zu beachten …

PV-Seminar an der Westfälischen Reit- und Fahrschule.

Münster (PV). Nachdem die Lockerungen im Sport das Training und den Unterricht wieder erlauben, dürfen Pferdesportvereine und -betriebe auch wieder Abzeichenlehrgänge durchführen. Was dabei in Corona-Zeiten zu beachten ist und welche Maßnahmen zum guten Infektionsschutz bei Planung, Organisation und Durchführung im Vordergrund stehen, erklärte Jörg Jacobs Ende Mai bei einem PV-Abendseminar in der Westfälischen Reit- und Fahrschule.

Anstatt in einem der Seminarräume begrüßte Jörg Jacobs die Teilnehmer schon draußen, wo eine Registrierungsstation dazu einlud, sich in eine Liste einzutragen und die Hände zu desinfizieren. „Den Kugelschreiber, mit dem Sie sich eingetragen haben, dürfen Sie gleich mitnehmen“, erklärte der Leiter der Westfälischen Reit- und Fahrschule. Oft sind es Kleinigkeiten, die dazu beitragen, dass das Ansteckungsrisiko so klein wie nur möglich gehalten wird. Dazu gehört der eigene Kuli genauso wie die Stehtische in der Reithalle, an der sich die Kursteilnehmer verteilten und dabei den Mindestabstand wahren konnten.

Zu Beginn des Abends durften die Teilnehmer all jene Fragen loswerden, die ihnen in Bezug auf ihre kommenden Kurse auf den Nägeln brannten. Etwa: Wo sollen die Reitschüler bleiben, die sich gerade nicht in der Prüfung befinden? Dürfen die Eltern dabei sein? Wie geht man mit den Jüngsten um, die noch mehr Unterstützung brauchen? Welche weitergehenden Infos gibt es zu den Leitfäden?

Jörg Jacobs kannte nicht nur die aktuellsten Regeln, sondern berichtete von den ersten Erfahrungen der Reitschule und versorgte die Teilnehmer mit vielen Tipps aus der Praxis. Theorieunterricht beispielsweise könne problemlos in digitaler Form angeboten werden. „Starten Sie frühzeitig damit, die Dinge digital vorzubereiten, bieten Sie Webinare an und halten sie die Größe der Gruppen klein“, riet er. Jede Menge Ratschläge gab es auch für die Praxis. Schon im Vorfeld sollten die Kurse und Prüfungen gut vorbereitet werden. Eine gute Idee sei es, den Ablauf des Prüfungstages auch mit den Richtern vorher genau durchzusprechen und die Reit-, Voltigier- oder Fahrschüler anzuweisen, so wenig Equipment wie möglich mitzubringen.

Bei einem Rundgang über die Reit- und Fahrschule in Handorf lernten die Gäste das infektionsschutzgerechte Einbahnstraßensystem kennen. „Es sieht komplizierter aus, als es ist“, sagte Jörg Jacobs beim Gang durch Stallgassen, zur Reithalle und entlang von Paddocks – alles immer in eine Richtung, so dass einem niemand entgegenkam. Wirkt all dies nicht vielleicht abschreckend auf neue Reitschüler? – so die Befürchtung einiger Kursteilnehmer. Da hatte Jörg Jacobs andere Erfahrungen gesammelt. „Ein klares Konzept spricht auch Neukunden an. Wir haben da bisher noch keinen Gegenwind erfahren“, sagte der Chef der Reitschule. Am Ende der Fortbildung waren keine Fragen offengeblieben. „Ich bin Sonderpädagogin und komme aus dem Voltigierbereich. Mir ist die Situation deshalb nicht neu, aber ich fand das Seminar sehr angenehm und es war hilfreich zu sehen, wie andere es machen. Besonders den Rundgang mit dem Einbahnstraßensystem fand ich interessant“, so Mary Temminghoff vom Reit- und Fahrverein Rhede.

Was bei Abzeichenlehrgängen in Corona-Zeiten zu beachten ist, erklärte Jörg Jacobs Ende Mai bei einem PV-Abendseminar in der Westfälischen Reit- und Fahrschule.   Fotos: Susanne Müller