Abzeichen: Meilensteine in der persönlichen Pferdesportbiografie
Die Anforderungen der Abzeichen im Reiten, Fahren, Voltigieren, Longieren und der Bodenarbeit basieren auf den Richtlinien für Reiten und Fahren. Sie sind Garant für eine fundierte Ausbildung, die das Wohl der Pferde voran stellt. Aber natürlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und von der ersten Begegnung mit dem Pferd bis zum selbstständigen und verantwortlichen Umgang mit dem Pferd gilt es viel zu lernen. Deshalb bauen alle Abzeichen in einem fein abgestimmten System aufeinander auf.
Abzeichen sollen nicht als Mittel zum Zweck missverstanden werden. Beispielsweise dient das Reitabzeichen 5 nicht in erster Linie der Zulassung zum LPO-Turniersport. Vielmehr bildet es ebenso wie alle anderen Abzeichen einen Meilenstein in der individuellen Entwicklung. In diesem Sinn spiegeln die Abzeichen die Motivation, sich ständig im sportlichen und alltäglichen Umgang mit dem Partner Pferd weiterzubilden.
Insgesamt können mehr als 50 Abzeichen im Pferdesport im Rahmen von Lehrgängen mit abschließenden Prüfungen erworben werden. Einige Abzeichen werden zudem nach entsprechenden Erfolgen im Turniersport vergeben.
Auf den Themenseiten zu den Abzeichen im Pferdesport werden Informationen für interessierten Pferdesportlerinnen und Pferdesportler, für veranstaltende Vereine und Mitgliedsbetriebe sowie für Prüferinnen und Prüfer gesammelt.
Abzeichen auf der Stufenleiter
Die Stufenleiter der Abzeichen entspricht sinnvollen Lernschritten. Alle Abzeichen verstehen sich als Angebote für sinnvolle Ausbildungsziele – bis hin zur Klasse S. Nur zum Teil sind sie zusätzlich formale und qualitative Voraussetzungen für den Turniersport und die Trainerqualifizierung.
Die Reitabzeichen (RA) 10 bis 6 begleiten die Basisausbildung. Das RA 10 ist der Startpunkt. Es wird an der Longe oder geführt absolviert. Beim RA 9 finden sich Einsteiger bereits ohne Longe oder Führzügel zurecht. Beim RA 8 kommt beispielsweise das Reiten im leichten Sitz hinzu und legt damit eine wichtige Basis für das RA 7. Hier warten die Bodenricks als neue Herausforderung. Beim RA 6 werden erste Hindernisse überwunden und eine Dresuraufgabe (angelehnt an die Klasse E) bewältigt.
Es ist sinnvoll, die Reitabzeichen 10 bis 6 aufeinander aufbauend zu absolvieren. Das ist aber keine Pflicht. Der Einstieg ist an jeder Stelle möglich. Vorangehende Abzeichen sind bis zum Reitabzeichen 6 keine Zulassungvoraussetzung.
Verpflichtend im Zusammenhang mit dem Turniersport werden die Reitabzeichen erst ab dem RA 5, das den Einstieg in die Teilnahme an LPO-Turnieren ermöglicht. Es ist die Voraussetzung zur Einstufung in die Turnier-Leistungsklasse 6.
Alexandra Voss
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