Ann Madeleine Cordes: Zweite Chance für Amagedon
Den Kontakt zu den Pferden fand Ann durch ihre Eltern. Papa Björn Cordes ist selbst erfolgreicher Springreiter und nebenbei auch gleich der Trainer seiner Tochter. Ihre ersten Runden auf dem Rücken eines Pferdes drehte Ann mit den familieneigenen Shettys und ritt auch schon mal auf den Großpferden ihrer Eltern.
2016 bekam Ann schließlich die Möglichkeit, Nemo vom Purnitzgrund zu reiten – das erfahrene Pony von Greta Busacker. Mit ihm trabte Ann bald von einem Erfolg zum nächsten. Beim Bundesnachwuchsvierkampf 2019 in Berlin-Münchehofe siegte sie mit dem westfälischen Team. Im gleichen Jahr durfte sie am Bundesnachwuchschampionat Vielseitigkeit und am Pferdestärken-Cup beim Turnier der Sieger teilnehmen. 2020 gehörte sie außerdem dem Westfalenkader Pony Vielseitigkeit an.
Erfolgreich beim Vierkampf
Zu diesem Zeitpunkt war Ann aber auch schon der Umstieg aufs Großpferd gelungen. Auf ziemlich unverhoffte Art und Weise … Amagedon war das Pferd ihrer Eltern und litt an einer chronischen Atemwegserkrankung. Eigentlich schon in Rente, erholte er sich erstaunlicherweise prächtig und Ann nahm sich des Pferdes an, pflegte es, trainierte es und startete sogar auf Turnieren mit ihm. Amagedon wurde immer fitter und Ann immer routinierter. 2020 war sie jüngste Teilnehmerin bei der Bauernolympiade beim K+K Cup. Im gleichen Jahr holte sie beim Bundesvierkampf in Appelhülsen die Silbermedaille mit der Mannschaft und Platz vier in der Einzelwertung und durfte am Nachwuchschampionat Springen in Handorf teilnehmen.
2021 gab es den vierten Platz beim Nachwuchschampionat Springen bei den Westfälischen Meisterschaften in Freudenberg. Mittlerweile heimste Amagedon, der ganzjährig 24 Stunden am Tag im Offenstall draußen steht, sogar schon Erfolge bis zur Klasse M im Springen mit seiner jungen Reiterin ein. Und obwohl der Braune eigentlich ein reines Springpferd ist, lassen auch gute Leistungen im Dressurviereck grüßen.
Das westfälische 8er-Team findet Ann super – vor allem das 8er-Turnier und die angebotenen Lehrgänge. „Ohnehin habe ich unheimlich von den Trainingsmöglichkeiten des Pferdesportverbandes profitiert – vom Vierkampf-Training, dem Kader- und Stützpunkttraining und von anderen Lehrgängen“, so die 15-Jährige. Bald geht es für sie für ein halbes Jahr ins Ausland. Danach freut sie sich schon jetzt wieder aufs Reiten und auf ihre geliebten Vierbeiner und hofft, dass sie nach ihrer Rückkehr im nächsten Jahr an die Erfolge anknüpfen kann.
Text: Susanne Müller