Carlotta Terhörst - International erfolgreich
Sie ist 16 Jahre alt, reitet mit Großpferden ebenso couragiert gegen die Hindernisse wie mit Ponys, startet bereits in Klasse S und hat sogar schon internationale Erfahrungen gesammelt: Carlotta Terhörst erlebt im Pferdesport gerade das, wovon andere Mädchen in ihrem Alter nur träumen können.
Pferde sind ihr Leben. Schon als kleines Kind besuchte sie die Vierbeiner im Züchterstall ihres Großvaters Hermann Terhörst in Legden. Dort begann schließlich auch ihre Reitkarriere – kräftig unterstützt von ihren ebenfalls reitenden Eltern Franzi Thiersch und Alexander Terhörst. Im Sattel der Ponys Lilith und Jessica lernte Carlotta das Einmaleins der Reiterei und nahm an ihren ersten Turnieren teil. Dabei profitierte sie vor allem von dem Können von Jessica, die damals schon 23 Jahre alt, aber noch topfit war. Mit ihr nahm sie 2015 am Westfälischen Nachwuchschampionat Springen teil – da war Jessica schon 25 – und belegte im Finale den fünften Platz.
Nationenpreis mit Velvetino
Inzwischen heißen ihre erfolgreichsten Ponys Pinocchio, Ronaldo von Schwarzbach und Velvetino. Alle drei wurden Carlotta zur Verfügung gestellt, wofür sie den Besitzern sehr dankbar ist. Mit dem Hengst Pinocchio feierte sie einen ihrer größten Triumphe, den Sieg im Großen Preis bei einem internationalen Turnier in Polen im vergangenen Jahr. Auch Ronaldo bescherte ihr bereits internationale Erfolge und mit Velvetino wurde sie erst vor ein paar Wochen Vize-Westfalenmeisterin und nahm an einem Nationenpreis im französischen Fountainebleau teil (Rang drei mit der Mannschaft). Mit dem siebten Platz im Großen Preis wurde sie dort als beste deutsche Reiterin gefeiert. Kein Wunder, dass die Gymnasiastin bei diesen Spitzenleistungen auch für die Deutschen Meisterschaften in Riesenbeck nominiert wurde.
„Im Moment genieße ich noch mein letztes Jahr als Ponyreiterin, nebenbei arbeite ich aber auch mit verschiedenen Großpferden“, erzählt Carlotta. Besonders am Herzen liegt ihr da der neunjährige Chacalaca, bei dessen Geburt sie dabei war und den sie von Anfang an mit ausgebildet hat. „Chaca ist wirklich toll, er kämpft im Parcours richtig für mich“, sagt Carlotta. In ihrer Children-Zeit nahm sie mit Chaca zweimal an den Deutschen Meisterschaften teil und ritt zwei Nationenpreise mit ihm. Inzwischen sind die beiden sogar schon in Klasse S unterwegs.
Tipps vom Landestrainer
Trainiert wird täglich auf dem Außenplatz ihres Opas in Legden. Nur wenn das Wetter gar zu schlecht ist, wird aufgeladen und in die Reithalle des ZRFV Legden gefahren – Carlottas Stammverein. Obwohl sie auf Turnieren inzwischen größtenteils in Springprüfungen startet, legt Carlotta großen Wert auf die dressurmäßige Arbeit. Zu Hause lässt sich die Westfälin meistens von ihrer Mutter coachen, regelmäßig übt sie aber auch beim Landestrainer Klaus Reinacher. Schließlich ist sie ja Mitglied des Westfalenkaders der Ponyspringreiter. Und seit einiger Zeit ebenso Mitglied des Westfalen 8er-Teams. Dafür hatte sie sich mit ihrem Pinocchio mit einer exzellenten 9,0 in einem Stilspringen der Klasse L qualifiziert. Mit viel Spaß hatte sie im vergangenen Jahr am Westfalen 8-Turnier teilgenommen und dabei eine Menge netter Leute aus der westfälischen Turnierszene kennengelernt. „Ich find’s super, dass so etwas angeboten wird“, sagt Carlotta. Ihre Freizeit verbringt die Jugendliche mehr oder weniger komplett im Reitstall. „Für andere Hobbys habe ich echt keine Zeit.“
Text: Susanne Müller