Das Beste kommt zum Schluss
Das Beste kommt zum Schluss. Das ist nicht nur der Name eines bekannten Hollywood-Streifens, sondern auch Loris Barenbrocks Antwort auf die Frage, was ihn am Vielseitigkeitsreiten so begeistert. „Bei den One-Day-Vielseitigkeiten kommt ja zuerst Dressur, dann das Springen und zuletzt der Geländeritt“, erklärt der 21-jährige Münsteraner. „Das Gelände macht unseren Pferden am meisten Spaß, und auch ich liebe das Gefühl, draußen zu reiten. Vielseitigkeit bedeutet Abwechslung. Bei diesem Sport ist der Spaßfaktor einfach am größten.“
Der Zeitaufwand allerdings auch. Doch da bei Loris Barenbrock die ganze Familie mitzieht, bekommt er sein liebstes Hobby auf die Reihe, obwohl ihm sein duales Studium für den Polizeidienst wenig Zeit lässt.
Den Draht zu den Pferden fand Loris im Alter von vier Jahren auf Fjordpferden in Westbevern. Damals ging sein älterer Bruder Silvan aufgrund seiner geistigen Behinderung zum Therapeutischen Reiten, und Loris und seine jüngere Schwester Maja kamen mit. Bald war die ganze Familie Barenbrock vom Pferde-Virus infiziert, und auch die Eltern klettern seitdem in ihrer Freizeit gerne in den Sattel.
„2013 bekamen wir unser erstes Pferd, den Schimmel Cooper. Ein Jahr später kam dann die Scheckstute Summerjam, genannt Sunny, dazu“, erzählt Loris. „Mit ihr haben wir viel Glück gehabt. Sie ist nicht nur besonders schön gezeichnet, sondern auch sportlich überragend. Ein Pferd, mit dem man auffällt.“ 2018 zählte Sunny in ihrem Zuchtverband für deutsche Pferde sogar zu den fünf erfolgreichsten Turnierpferden in der Vielseitigkeit. Ein Lieblingspferd hat Loris aber trotzdem nicht. Ihm sind Cooper und Sunny gleich wichtig: „Beide haben ihre guten und schlechten Tage, aber sie sind immer motiviert und sehr verlässlich.“
Training beim RV Telgte-LauheideVon Anfang an hat sich Loris die beiden Pferde mit seiner Schwester und den Eltern geteilt. Alle reiten beim RV Telgte-Lauheide auf der Reitanlage Korte. Stress wegen unterschiedlicher Reitstile gibt es so gut wie nie. „Meine Schwester und ich sind uns eigentlich immer einig, was das Training betrifft“, so Loris. Beide helfen sich gegenseitig, und das schließt auch den TT-Job auf Turnieren mit ein.
Trainiert wird heute hauptsächlich bei Andrea Korte. Darüber hinaus nehmen sie aber auch gerne am Springtraining von Philipp Hartmann teil und oder lassen sich mal von einem Fremdtrainer coachen.
2016 gewann Loris Barenbrock die Kreisjugendstandarte zusammen mit seiner Mannschaft, ein Jahr später die Kreismeisterschaft in der Teamwertung. Erst vor wenigen Tagen errang er die Silbermedaille mit der Mannschaft bei der Kreisjugendmeisterschaft 2019.
Zurzeit geht bei ihm eindeutig die berufliche Ausbildung vor, aber in Zukunft möchte er erfolgreich in Vielseitigkeitsprüfungen der Klasse L starten. Im September endet seine Ausbildung für den Polizeidienst und Loris hofft, dass er dann in Münster bleiben und weiter im Stall Korte reiten kann. Sein Schwimmtraining hatte er wegen der Ausbildung bereits aufgegeben, die Freizeit gehört nun fast ausschließlich den Pferden. Und die dürfen bei den Barenbrocks sogar mit in den Urlaub fahren.
Bei einem Reiterurlaub in der Lüneburger Heide avancierten sie zu „next topmodels“, denn Hobbyfotograf Loris setzte seine Lieblingsmotive wirkungsvoll in Szene. Von seinen Fotografiekünsten profitieren übrigens auch die Vereinskameraden. Denn wenn Loris nicht gerade selbst im Sattel sitzt, begleitet er die Telgter Reiter gerne mit der Kamera. „Da kommen schon mal tausend Fotos an einem Wochenende zusammen“, sagt Loris.
Das Westfalen8-Team findet der Westfale fantastisch. Schließlich gewann er darüber nicht nur dieses Porträt in „Reiter & Pferde in Westfalen“, sondern auch jeweils einen Platz beim Besuch der Dülmener Wildpferde und bei einem Vielseitigkeitslehrgang. Sein Geländeritt bei der Kreisjugendmeisterschaft 2019 sicherte ihm mit einer 8,2 schon mal den Platz für die Westfalen8-Mitgliedschaft im nächsten Jahr. Text: Susanne Müller/PV, Foto: T. Schlüter