Deutsche Jugendmeisterschaften 2024
Hörstel (PV). Für die Nachwuchstalente aus den Landesverbänden war es ein besonderes Umfeld, in dem sie in diesem Jahr ihre Jahresbesten ermitteln konnten. Schließlich war das Turniersportzentrum an der Surenburg bereits Gastgeber von Europameisterschaften und verfügt über herausragende sportliche Rahmenbedingungen.
Für das Westfalenteam, betreut von den Landestrainern Klaus Reinacher (Springen) und Knut Wingender (Dressur), endeten die Deutschen Jugendmeisterschaften vor heimischen Publikum mit sechs Medaillen und zahlreichen Topten-Platzierungen.
Springen-Ponys: Finja Mayleen Neubauer verteidigt den Titel
Mit ihrem Schimmel Sucato, genannt „Socke“ hat die sechzehnjähre Ostwestfälin aus dem RV Helleforth ihr letztes Jahr im Ponylager mit dem erneuten Gewinn des Titels gekrönt. Vier blitzsauberen Runden hatte das Titelverteidigerpaar auf den Riesenbecker Rasen gezaubert und zuletzt auch im Stechen um die Goldmedaille eine fehlerfreie Runde abgeliefert. Silber ging an Ava Ferch aus Bayern, Bronze gewann Jona Jolie Schwamborn aus dem Rheinland.
Mit Carlotta Merschformann (RV Nottuln) und Malte Merschformann (RV Osterwick) gelang zwei weiteren Paaren aus Westfalen eine Meisterschaftsplatzierung unter den besten zehn. Carlotta hatte mit ihrem Erfolgspony Black Pearl SH NRW zunächst die erste Wertungsprüfung gewonnen, musste dann im Verlauf der weiteren Prüfungen jedoch Fehler hinnehmen und belegte am Ende den siebten Platz. Auf dem Fuße folgte Carlottas Cousin Malte Merschformann, der mit Kornet’s Viko R Achter der Gesamtwertung wurde. Joost Fallenberg (PSV Wessenhorst) und Big Star TF wurde Elfter, Marlene Richter (ZRFV Schwerte) und Candy-Girl erreichten Platz 14.
Springen-Children: Silber und Bronze für Lutz Gripshöver und Luisa Charlotte Brocks
In einem spannenden Stechen machten die drei besten Paare der insgesamt drei Wertungsprüfungen der U14-Altersklasse aus, in welcher Reihenfolgt sie die Podestplätze in Anspruch nehmen durften. Zwei westfälische Paare gehörten diesem Trio an: Lutz Gripshöver jun. vom RFV „St. Georg“ Werne mit Castellino und Luisa Brocks vom RV Waltrop mit Cordijana. Ebenso wie Brianne Beerbaum aus dem Landesverband Hannover hatten sie alle Wertungsprüfungen ohne einen einzigen Fehlerpunkt absolviert. Im Stechen bleib Lutz ebenso fehlerfrei wie Brianne, benötigte mit seinem Castellino aber einen Sekundenbruchteil länger. So wurde es für ihn die Silbermedaille hinter der alten und neuen Deutschen Meisterin Brianne Beerbaum. Luisa Charlotte Brocks und Cordijana, die zuvor das Finalspringen für sich entschieden hatten, unterlief im Stechen ihr erster und einziger Springfehler der Meisterschaft, sie gewannen die Bronzemedaille.
Springen-Junioren: Max Merschformann wird Vierter
Er hatte gute Aussichten auf einen Hattrick. Max Merschformann vom RV Osterwick, der 2023 und 2022 bereits den Juniorentitel gewinnen konnte, lag in diesem Jahr mit Casadimo nach drei fehlerfreien Runden in einer guten Ausgangslage für einen weiteren Medaillengewinn. Doch im zweiten Umlauf des Finalspringens fehlte dem Paar diesmal das benötigte Quäntchen Glück und eine Stange fiel. Am Ende wurde es damit für den Münsterländer der etwas undankbare vierte Platz in der Deutschen Meisterschaftswertung. Malte Merschformann, jüngerer Bruder von Max und ebenfalls für den RV Osterwick unterwegs, belegte mit Caschmir du Pomiez den zehnten Platz in der Meisterschaft. Dazu hatte besonders sein zweiter Platz im Finalspringen, einer Springprüfung der Klasse S** mit zwei Umläufen beigetragen.
Springen-Junge Reiter: Sina Knoop ist Deutsche Meisterin
Was für eine schöne letzte Jugendmeisterschaft: Vor heimischer Kulisse gewann die 21-jährige Sina Knoop vom ZRFV Riesenbeck mit ihren Cayman K die Goldmedaille und den Titel in der U21-Altersklasse. Erst vor wenigen Wochen hatten die beiden Gold bei der Westfälischen Meisterschaft in Fröndenberg gewonnen. Nun stellt der erst achtjährige Schimmel aus der Familienzucht auch auf dem großen Riesenbecker Rasenplatz sein Talent unter Beweis und blieb über alle Wertungsprüfungen hinweg springfehlerfrei, lediglich einen Strafunkt für eine Zeitüberschreitung mussten die beiden sich ankreiden lassen. Zurecht kullerten auf dem Vorbereitungsplatz ein paar Freudentränen, als klar wurde, dass die Lokalmatadoren den obersten Podestplatz erobert hatten.
Mit Timm Korte und Carlotta Terhörst haben zwei weitere Westfalen eine Topten-Platzierung in der Meisterschaft erreicht. Timm Korte (RFV Halver) und Atomic Z wurden Achte in der Gesamtwertung, nachdem sie zuvor das Finalspringen auf Platz vier beendet hatten. Carlotta Terhörst (ZRFV Legden) und Chacalaca T beendeten die DJM 2024 als Zehnte.
Dressur-Ponys
Beste Paare in der Pony-Dressur waren aus westfälischer Sicht Hannah Charlotte Isbruch von der RG Ober-Castrop mit DSP Der kleine Champion und Mats Buck vom RV Nottuln mit Assenmachers Gentleman. Beiden gelang der Einzug in das Kürfinale der besten Zwölf aus den beiden ersten Wertungsprüfungen. Die Kür beendete Hannah Charlotte Isbruch mit dem siebtbesten Ergebnis, Mats Buck wurde Neunter. In der Meisterschaftswertung ergab das die Plätze neun und zehn.
Dressur-Junioren
Im Lager der Junioren hatte sich aus dem Westfalenteam einzig Philine Feldmann vom RFV Greven mit Firedancer F das Ticket für die Finalkür sichern können. Dort und auch in der Gesamtwertung der Deutschen Meisterschaft belegte die amtierende Westfalenmeisterin der Junioren mit ihrem Westfalenwallach den zehnten Platz.
Dressur-Junge Reiter: Bronze für Lana-Pinou Baumgürtel
Mit der zehnjährigen, westfälisch gezogenen Fuchsstute ZINQ Emma FH gewann Lana-Pinou Baumgürtel die Bronzemedaille in der U 21-Altersklasse. Die beiden hatten eingangs die erste Wertungsprüfung für sich entscheiden können, in der zweiten Aufgabe rangierten sie auf Platz fünf. In der finalen Kür sowie in der Gesamtwertung wurde es mit einer Prozentpunktsumme von insgesamt 215.361 der dritte Platz und die Bronzemedaille für das Paar vom ZRFV Appelhülsen.
Dressur-Bundesnachwuchschampionat: Bronze für Katharina Haverkamp
Im Liselott-Rheinberger-Nachwuchsförderpreis, wie das Nachwuchschampionat offiziell titelt, hatte sich mit Katharina Haverkamp eine Westfälin ihren Startplatz im Finale mit Pferdewechsel gesichert. Zwei Wertungsprüfungen waren vorausgegangen, in denen sich die Juniorin von der TG Silverthof im Sattel ihrer Stute Fi Delia H mit konstant guten Leistungen präsentierte und jeweils Fünfte wurde. Damit war der Einzug in das Finale gesichert, bei dem jede der drei Kontrahentinnen in einer Sonderaufgabe das eigene und das Pferd der beiden Mitbewerberinnen vorstellte. Dabei überzeugten alle drei Kandidatinnen durch feines Reiten und viel Einfühlungsvermögen, wofür sie ein großes Lob von Hans-Heinrich Meyer zu Strohen erhielten, der als Nachwuchstrainer für die Förderung der Dressurtalente verantwortlich ist.
Auf dem Foto: Lutz Gripshöver und Luisa Charlotte Brocks vor der Meisterehrung der Children.