DJM Voltigieren 2023
München (PV). Die lichtdurchflutete Olympiareithalle in München-Riem hielt ausgezeichnete sportliche Bedingungen für Deutschlands beste Junior-Voltigierer bereit, die ihre Titelkämpfe in diesem Jahr gemeinsam mit den Reitern ausgetragen haben. Auf dem Programm der viertägigen Junior-Meisterschaften standen die Wettkämpfe im Gruppen- und Doppelvoltigieren sowie im Einzelvoltigieren. Letztere maßen sich jeweils in der Damen- und Herrenkonkurrenz in der U 18 - und der U 21-Altersklasse.
U 21: Paula Waskowiak wird Vierte der ersten Deutschen Meisterschaft
Bereits am Samstag stand fest, wer die Titel der ersten offiziellen U21- Meisterschaft gewonnen hatte, die im Vorjahr noch als Pilotprojekt durchgeführt wurde. Ähnlich wie beim Reiten bietet das Format für „Junge Einzelvoltigierer“ sich besonders für den Übergang nach der Juniorenzeit an, die mit 18 Jahren endet. Eine Teilnahme ist im Voltigieren allerdings bereits ab 16 Jahren möglich.
Aus dem Landesverband Westfalen haben die Bundeskaderathletin Paula Waskowiak vom VV Volmerdingsen mit Longenführerin Tabea Struck und Voltigierpferd Djaibolo sowie Jule Tiggemann (RFV Handorf-Sudmühle) mit Con Chello und Kerstin Bock an der Longe teilgenommen. Nach der Pflicht hatte sich Paula Waskowiak eingangs auf dem fünften Rang einsortiert und sich dann im Technikprogramm (Platz 4) und in der Kür (Platz 3) jeweils einen Platz nach vorn geschoben. In der Meisterschaftswertung bedeutete das für die Ostwestfälin, die Ende Juli noch die deutschen Farben auf der Europameisterschaft vertreten hatte, den vierten Platz bei der DJM in München. Jule Tiggemann, Bronzemedaillengewinnerin der Westfälischen Meisterschaft (Senior-Einzel) beendete die erste U21-Meisterschaft auf Rang 17.
U 18: Ben Lechtenberg gewinnt die Bronzemedaille
Bei der Deutschen Juniormeisterschaft der Herren hat der westfälische Bundeskaderathlet Ben Lechtenberg, der national für den ZRFV „St. Hubertus“ Herne startet, die Bronzemedaille gewonnen. Auch Ben Lechtenberg war Ende Juli im schwedischen Flyinge am Start und hatte dort bei der Junioren-Weltmeisterschaft mit einer Differenz von nur wenigen Tausendsteln zur Bronzemedaille den vierten Platz belegt. In München erreichte der Siebzehnjährige mit seinem Longenführer Stefan Lotzmann und Voltigierpferd Little Jo in seinem vorletzten Junioren-Jahr den dritten Platz auf dem Treppchen, das mit Sieger Arne Heers und Silbergewinner Lukas Heitmann ein Spiegelbild der „Preis-der-Besten“-Rangierung war.
Bei den Damen fanden sich die Westfälischen Voltigiererinnen zwar nicht in den Medaillenrängen – aber: „Wow, was für ein Ergebnis“, wie es Mannschaftsführerin Martina Rook formulierte. Gleich drei Damen rangierten in der Meisterschaftswertung unter den besten zehn Voltigiererinnen aus Deutschland. Allen voran belegte Finja Eyers vom RV „Nethegau“ aus Brakel mit Longenführerin Anna Brinkmann und Voltigierpferd Saimi den achten Platz. Dabei hatte die amtierende Westfalenmeisterin einen denkbar ungünstigen Auftakt erwischt und sich nach der Pflicht als westfälisches Schlusslicht zunächst im hinteren Drittel des Feldes wiedergefunden. Doch bereits in der ersten Kür wendete sich das Blatt. Mit der fünftbesten Note (7,768) schob die Bad Driburgerin in der Zwischenwertung auf den zwölften Rang vor. Auch die Finalkür gelang bestens und wurde erneut mit der fünftbesten Note belohnt. Das bedeutete mit einer Gesamtnote von 7,449 Platz acht bei der Deutschen Meisterschaft 2023. Auf den Plätzen neun und zehn schlossen sich Neele Angelbeck vom RFV Wehdem-Oppendorf (7,443) auf Hendrikx mit Longenführerin Antje Döhnert und Sophie Schulte (7,408) vom RFV Rhede auf Stalangro mit Longenführerin Maria Temminghoff an. Finaltickets gelöst hatten außerdem Finnja Koch (RFV Handorf-Sudmühle) auf Adrenalin A mit Kerstin Bock an der Longe (7,151 /16) sowie Juna Heinrich (RV Hiltrup) auf Silmana an der Longe von Hans Zurheiden
Doppelvoltigieren: Platz sieben für das Team aus dem Mühlenkreis
Thea Hallmann und Katharina Henke hatten die westfälischen Farben bei der Deutschen Jugendmeisterschaft im Doppelvoltigieren vertreten. Die beiden waren mit Voltigierpferd Hendrikx und Longenführerin Antje Döhnert für den RFV Wehdem-Oppendorf aus dem Kreisreiterverband Minden-Lübbecke am Start. Mit konstanter Qualität präsentierten die Sechzehnjährige aus Espelkamp und die Siebzehnjährige aus Rahden ihre Küren, für die sie die Noten 6,713 (Platz 8) und 6.955 (Platz 7) erhielten. Das bedeutet den siebten Platz in der Meisterschaftswertung.
Juniorteams: Brakel wird Fünfter der Deutschen Jugendmeisterschaft
Die aus westfälischer Sicht vielleicht größte Überraschung gelang dem Juniorteam vom RV „Nethegau“. Zum ersten Mal war die Mannschaft mit ihrer noch unerfahrenen Westfalenstute Saimi auf einer DJM an den Start gegangen. Schon in der Pflicht wussten die Voltigiererinnen Finja Eyers, Janika Müller, Emma Walter, Carla Plückebaum, Samira Benning und Nele Beyhoff zu überzeugen. 6,205 und vorerst Platz fünf hieß das Ergebnis. Die sechstbeste Kür (7,406) gelang im zweiten Durchgang, im Finale wurde es die fünftbeste Leistung des Teams um Longenführerin und Trainerin Anna Brinkmann. Das bedeutete gleichzeitig den fünften Platz bei der Deutschen Meisterschaft 2023 für die Mannschaft aus dem Kreisreiterverband Höxter-Warburg.
Das Juniorteam Wehdem-Oppendorf hatte sich ebenfalls souverän für das Finale der besten 15 Mannschaften qualifiziert. Mit Voltigierpferd Louando und Longenführerin Antje Döhnert hatten die Voltigiererinnen Thea Hallmann, Neele Angelbeck, Julia Kroll, Lana Döhnert, Frauke Wolter und Bele Lange nach der Pflicht (5,888/10.) und der ersten Kür (7,193 / 7.) vor dem Finale auf dem neunten Rang gelegen. In der Finalkür rutsche die Mannschaft dann etwas zurück (6,374/14.) und beendete die Meisterschaft mit der Gesamtnote 6,425 auf dem elften Platz.
Ein sehr zufriedenes Fazit zog Martina Rook, die frühere westfälische Landestrainerin, die das Westfalenteam gemeinsam mit Jan-Hendrik Wagener als Mannschaftsführung betreut hatte. Sie freute sich besonders über die homogene sportliche Leistung, die Westfalens Voltigierer in München abrufen konnten und fand viele lobende Worte für das Gesamtteam. Dem gastgebenden Bayerischen Reit- und Fahrverband galt ein großer Dank. „Das Turnier war super organsiert, wir haben viel Herzlichkeit erlebt und wenn einmal ein Wunsch offen war, wurde alles getan, um ihn zu erfüllen. Die gemeinsame Meisterschaft mit den Reitern war eine gute Kombination und wir haben das Ambiente auf der Olympia-Reitanlage sehr genossen.“