Ein Dülmener namens Fritz
Ihre ersten Reitstunden nahm Mia Ratzlaff, als sie sechs Jahre alt war. Schon ein Jahr später lernte sie den Dülmener Wallach Fritz kennen und lieben – ihre erste Reitbeteiligung. Das Pferd, das aus einer der letzten Wildpferdeherden Europas stammt, liegt ihr noch heute am Herzen, und manchmal reitet sie es auch noch, doch inzwischen hat Mia bereits zwei eigene Pferde, die sie mit viel Sorgfalt pflegt und reitet.
Vor drei Jahren bekam sie die heute achtjährige Westfalenstute Crunchy Nut M geschenkt. Mit ihr bestritt sie die ersten Reiterwettbewerbe und arbeitete sich in Dressur und Springen nach oben. Crunchy liebt das Springen. Vor ihrem ersten Springwettbewerb hatte Mia erst zwei Parcours mit ihr geübt, doch beim Turnier sprang gleich der fünfte Platz in einem E-Springen heraus. Mit einer 8,0 in einem späteren E-Springen hatte sich die Gymnasiastin auch fürs Westfalen 8er-Team qualifiziert.
Die Familie hilftVor zwei Jahren kam dann noch Cho Chang Hermida in den Stall. Das zwölfjährige Pony mit dem ungewöhnlichen Namen ist ein Mix aus Lusitano und Deutschem Reitpony. Mit Cho Cho reitet Mia hauptsächlich Dressur und hat es da mittlerweile schon bis zur Klasse L geschafft, obwohl ihr Pony gar nicht so einfach zu händeln ist. „Manchmal reite ich mit ihr auch ohne Sattel und Trense in der Reitbahn herum oder einfach mal ohne Sattel im Gelände“, erzählt Mia. Ihr ist es wichtig, dass ihre beiden Pferde sich wohlfühlen: „Es ist ja nicht selbstverständlich, dass die Pferde uns auf sich reiten lassen. Ich finde, da sollten wir Reiter auch für die Pferde da sein, sie motivieren und zusehen, dass es ihnen gut geht.“
Crunchy Nut und Cho Chang Hermida leben auf Gut Wulfshof in Echtrop in der Gemeinde Möhnesee. Dort kümmert sich Mia jeden Tag nach der Schule um ihre beiden Vierbeiner. Regelmäßig nimmt sie Dressurunterricht bei Nadja Sachs. Manchmal fährt sie aber auch mit ihrer pferdebegeisterten Mutter zum Trainieren in ihren Stammverein, den RV Ostönnen.
Ihre Mutter und ihre beste Freundin Anna Schmidt begleiten sie auch zu den Turnieren und helfen mit, die
Pferde vorzubereiten, aufzuladen, festzuhalten, und bei allem, was sonst noch auf einem Turnier so anfällt. Oft sind aber auch ihr Vater und ihr Bruder mit dabei, die natürlich stolz auf Mia sind und ihr fest die Daumen drücken. „Inzwischen sind wir tatsächlich fast jedes Wochenende irgendwo auf einem Turnier“, erzählt Mia, die schon einige Siege und etliche Schleifen gesammelt hat. Für die Zukunft wünscht sie sich, im Springen in Klasse L und mit ihrem Pony in der Dressur in einer FEI-Prüfung zu starten. Text: Susanne Müller/PV, Bild: S. Ratzlaff