Erfolgreicher "Preis der Besten"
Warendorf (PV). Bei sonnigem Geburtstagswetter erlebte der „Preis der Besten“ seine 50. Auflage. Ihre Geburtsstunde hatte die Veranstaltung 1973 beim Turnier in der Dortmunder Westfalenhalle erlebt, wo zunächst ausschließlich Dressurprüfungen für die Altersklasse der Jungen Reiter stattfanden. Später kam das Springen hinzu und nach einem Zwischenstopp in Münster-Handorf fand der „Preis der Besten“ 1987 seine endgültige Heimat in Warendorf. (Quelle: Pferd-aktuell) Heute gehört er neben den Deutschen Jugendmeisterschaften zu den wichtigsten Veranstaltungen im Jugend-Leistungssport und umfasst die olympischen Disziplinen sowie das Voltigieren.
Beim „Preis der Besten“ 2023 waren 32 Athletinnen und Athleten mit dem Wappen des Pferdesportverbandes Westfalen an den Start gegangen. Neben mehreren Topten-Platzierungen gewann das Westfalenteam insgesamt zehn Medaillen, darunter zwei Goldene in der Vielseitigkeit.
Dressur: Silber für Anna Middelberg
In der Altersklasse der Jungen Reiter hat Anna Middelberg vom ZRFV Lienen mit ihrem Erfolgspferd Blickfang HC die Silbermedaille gewonnen. 73,025 Prozentpunkte in der ersten Wertung (Platz 3) und 72,184 Prozentpunkte in der zweiten Wertung (Platz 2) hatte das Paar für die beiden S*-Aufgaben erhalten. Dicht auf den Fersen war ihnen dabei Lucie-Anouk Baumgürtel vom ZRFV Appelhülsen, die mit dem erst 8-jährigen ZINQ Ferati FH eine Prozentpunktsumme von 144,579 sammelte und damit die Bronzemedaille gewann. Nur einen Wimpernschlag dahinter reihte sich Greta Busacker (RV „St. Georg“ Münster) ein, die mit EQUITANA´s Firlefranz 144,395 Prozentpunkte als Endergebnis verbuchte. Die beiden hatten in der ersten Wertung den vierten Platz belegt und waren Dritte der zweiten Wertung.
Bei den Junioren hatte Lana-Pinou Baumgürtel vom ZRFV Appelhülsen als einzige Westfälin eine Startgenehmigung erhalten. Mit ZINQ Founder FH sowie der 9-jährige Westfalenstute ZINQ Emma FH gelangen der amtierenden Junioren-Mannschaftseuropameisterin durchgehend gute Runden. So belegte sie in der ersten Wertung die Plätze drei und fünf, in der zweiten Runde wurde sie Dritte und Vierte. In der Gesamtwertung ergab das die Bronzemedaille mit ZINQ Founder FH und rechnerisch Platz vier mit ZINQ Emma FH – es wird allerdings nur ein Pferd für die Gesamtwertung herangezogen.
Bei den Ponys belegten Maximilia Osterhoff (TG Silverthof) und Mr. Handsome den zehnten Platz der Gesamtwertung, Lotta Plaas vom RFV Warendorf und Neverland WE wurden Elfte.
Springen: Carlotta Merschformann gewinnt die Silbermedaille bei den Ponys
Mit ihrer bewährten Reitponystute Black Pearl SH NRW hat Vorjahressiegerin Carlotta Merschformann vom RV Nottuln in beiden Wertungsprüfungen der Ponys (M*/M**mit zwei Umläufen) blitzsaubere Runden im Parcours gezeigt. Das gelang außer Carlotta nur noch der späteren Gesamtsiegerin Leonie Pander, die mit Indimill jeweils etwas schneller unterwegs war und beide Wertungsprüfungen vor Carlotta Merschformann gewann. Mit dem fünften Platz in der Gesamtwertung beendete Hanna Bräuer vom RV Giebelwald mit Miss Mc Fly D NRW den „Preis der Besten“ 2023. Eine Topten-Platzierung gelang außerdem Malte Merschformann (RV Osterwick) mit Orchid’s Tiffanie (Platz zehn). Mia Meinert wurde Zwölfte.
In der Altersklasse der Junioren erreichte Max Merschformann (RV Osterwick) mit Dorotheental’s Classica mit dem zehnten Platz in der Gesamtwertung das beste Ergebnis aus westfälischer Sicht. Bei den Jungen Reitern gelang das Hannah-Michelle Wilken vom RFV Warendorf. Mit ihrer Schimmelstute Cutest Tabou wurde sie Neunte der Gesamtwertung. Henning Athens (RFV „Graf Sporck“ Delbrück) belegte mit Tenterhofs Cantuddini Platz elf.
Vielseitigkeit: Sina Brügger und Greta Busacker gewinnen beim „Preis der Besten“
An Sina Brügger vom RV „St. Hubertus” Ascheberg und ihren Ponys Next Generation und Golden Girl’s Nelly führte in der Pony-Vielseitigkeit kein Weg vorbei. Mit ihrer erfahrenen Stute Next Generation gelang der 15-jährigen ein Start-Ziel-Sieg (23,6). Golden Girl’s Nelly, eine Tochter der Next Generation, rangierte in der Prüfung auf Platz zwei (31,5), sie hatte ihrem Dressurergebnis lediglich 0,4 Minuspunkte für ein leichtes Überschreiten der Zeit hinzugefügt. Die Bronzemedaille sicherte sich Theresa Isabell Welsch vom ZRFV „Lützow“ Selm-Bork-Olfen, die mit Shannon’s Hero ebefalls ihr Dressurergebnis (38,3) ins Ziel brachte.
Greta Busacker krönte ihr letztes Jahr im Lager der Jungen Reiter mit dem Sieg in der Vielseitigkeit. Mit der Schimmelstute Weiße Düne gelang ihr mit nur 20,5 Minuspunkten ebenfalls ein Start-Ziel-Sieg. „Es ist unglaublich, hier Dressur und ‚Busch‘ zu reiten. Das war immer schon ein Traum von mir“, sagte die Münsteranerin im Interview. Die Silbermedaille ging ebenfalls nach Westfalen. Linn Klümper gelang der bestmögliche Einstieg in das erste Junge-Reiter-Jahr. Mit ihrem Wallach Candyman hatte die 19-jährige vom RV Velen im Gelände eine fehlerfreie Runde in der Zeit hingelegt, im Parcours fiel zwar eine Stange, doch das konnte den Silberrang nicht mehr gefährden.
Voltigieren: Zwei Bronzemedaillen für Westfalens Voltigierer
Drei aktive Voltigierer aus dem Landesverband Westfalen nahmen am „Preis der Besten 2023“ teil. Bei den „Jungen Einzelvoltigierern“ gelang Paula Waskowiak vom Voltigierverein Volmerdingsen ein guter Einstieg in die U21-Altersklasse. Auf dem Rücken von Voltigierpferd Djaibolo gewann die Deutsche Juniormeisterin 2022 mit der Gesamtnote 8,122 die Bronzemedaille. Die Longe führte Tabea Struck.
Ebenfalls die Bronzemedaille gewann Ben Lechtenberg vom RFZV „St. Hubertus“ Herne, der mit Voltigierpferd Little Jo und Longenführer Stefan Lotzmann in den Wettkampfzirkel einlief. Das Trio war in der Junior-Einzelvoltigierprüfung unterwegs (7,218).
Beim „Preis der Zukunft“ wurde Sophia Wolter (RV Hiltrup) auf Silmana Siebte. Longenführer war Hans Zurheiden.