Fachtagung für Westfälische Pferdebetriebe
Bad Salzuflen (PV). Mehr als 70 Betriebsleiter besuchten am 10. April die jährliche Tagung für Pferdebetriebe, die erstmals im Ostwestfälischen zu Gast war. Zu Beginn luden Nicole und Jobst Friedrichsmeier zu einer Besichtigung ihres Pferdehofes ein, der im lippischen Leopoldshöhe liegt. Das Ehepaar bewirtschaftet den Betrieb, der sich bereits in der vierten Generation den Angeboten und Dienstleistungen rund um das Pferd widmet, mit großem Engagement und spürbaren Herzblut. 90 Pferde leben auf dem weitläufigen Gelände, 25 davon sind im innovativen Bewegungsstall unterbracht, für dessen Konzeption der Betrieb 2018 im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Stall soll besser werden“ von der FN und dem Fachmagazin „Reiter Revue“ ausgezeichnet wurde. Von Beginn an besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Reit- und Fahrverein „Lützow“ Schuckenbaum, dessen annähernd 400 Mitgliedern zwei Reithallen, eine Longierhalle und zwei Reitplätze zur Verfügung stehen.
Zum zweiten Teil der Tagung wechselten die Teilnehmer in das wenige Kilometer entfernte Besucherzentrum der „Syngenta Seeds“ in Bad Salzuflen. Das Saatgut-Unternehmen hatte seine Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und bereitete der Tagung einen herzlichen Empfang.
Nach der Mittagspause informierten die Betriebsleiter sich in vier Fachvorträgen über aktuelle Anforderungen in der Pferdehaltung. Eröffnet wurde zuvor mit einigen aktuellen Informationen aus den gastgebenden Verbänden: dem Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband, der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und dem Pferdesportverband Westfalen.
Martin Hoppe von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen referierte über die „Grünlandpflege nach einem Jahrhundertsommer“, in dem er viele konkrete, praktische Tipps für den Umgang mit der großen Trockenheit weitergab. Nahtlos schloss sich der Vortrag von Dr. Hans-Peter Karp an. Der Fütterungsexperte untermauerte nachdrücklich die Forderung nach ausreichender Heufütterung und verdeutlichte mit viel Praxisbezug aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zur gesunderhaltenden Fütterung.
Nach der Kaffeepause nahmen Paul Gummelt und Bernd Kruse das Thema „Kundengespräche“ in den Blick. Festgemacht am Beispiel von Diskussionen zur Fütterung wurden schnell mögliche Fallstricke in der Kommunikation aufgedeckt und einige Aspekte für die gelungene Gesprächsführung aufgezeigt.
Im vierten und letzten Vortrag verdeutlichte Constanze Winter, Justiziarin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, am Beispiel realer Fälle einige Grundsätze zu Fragen der Haftung im Pferdebetrieb und unterstrich eindringlich die Notwendigkeit des ausreichenden Versicherungsschutzes.
Fazit: eine sehr gelungene Veranstaltung, die sicherlich nicht die letzte Kooperation der gastgebenden Verbände war.