Gold für Reinhard Knappheide und Stephanie Ahmann
Everswinkel (PV). Mit dem zweiten Teil, bei dem die Titel im Springen vergeben wurden, endete die erfolgreiche Premiere der ersten Westfälischen Amateurmeisterschaften. Ausgetragen wurden sie erneut beim RFV Alverskirchen-Everswinkel, der allen zwei- und vierbeinigen Gästen perfekte sportliche Rahmenbedingungen präsentierte. Lediglich ein massiver Regenguss am Freitag sorgte für eine kurzfristige Störung. Im Sinne der Pferde wurde kurzerhand die erste Wertung in der Meisterschaft auf den Folgetag gelegt. Da lachte dann wieder die Sonne und die Arena überzeugte ohnehin mit hervorragenden Bodenverhältnissen.
Gold für Stephanie Ahmann
Die erste westfälische Amateur-Championesse kommt aus dem Reit- und Fahrverein Avenwedde. Stephanie Ahmann und ihre Silvertops Camina haben bei der Premiere des neuen Amateurchampionats als einziges Paar in allen drei Wertungsprüfungen blitzsaubere Runden gezeigt und durften für diese Top-Leistung am Sonntag die Siegerschärpe und die Goldmedaille in Empfang nehmen. „Ich brauche noch etwas Zeit, um das zu realisieren“, jubelte die strahlende Siegerin nach der Meisterehrung. „Wir freuen uns natürlich riesig über den Sieg, dabei sind wir gar nicht mit großen Erwartungen angereist.“ Ihre achtjährige Westfalenstute hatte die Reiterin bereits als Vierjährige übernommen. „Das hat auch damit zu tun, dass wir die Mutter von Silvertops Camina bei uns haben, die uns durch ihren Charakter und ihre Einstellung total überzeugt hat.“ Zwar war der Ausbildungsweg bis zur heutigen Partnerschaft nicht immer ganz einfach, aber inzwischen haben die beiden sehr gut zueinander gefunden. „Im Parcours gibt sie alles für mich und kämpft einfach immer mit“, freut sich die Reiterin, die mit Hermann-Josef Klöpper und Stephi de Boer trainiert. Für den weiteren Verlauf des Jahres hat sie sich die Teilnahme am Deutschen Amateurchampionat vorgenommen.
Die Silbermedaille im Westfälischen Amateurchampionat ging ebenfalls nach Ostwestfalen. Kai Henrik Settertobulte vom RFV „Graf Sporck“ Delbrück und sein Westfalenschimmel Comet hatten am Sonntag das Finalspringen gewonnen und sich damit in der Gesamtwertung vom fünften auf den zweiten Rang vorgearbeitet.
Die Bronzemedaille sicherte sich Sabrina Rusche vom RFV Ostbevern mit Amazing V, ebenfalls eine in Westfalen gezogene Stute. Nur ein Hundertstel Punktedifferenz trennte die beiden vom Silberrang. Auf den weiteren Plätzen folgten Leonie Johannsmann und Leonie Kalthoff sowie Marcel Patrick Schniederkötter, der als führender der Championatswertung in das Finale eingezogen war, dort jedoch leider zwei Springfehler hinnehmen musste.
Reinhard Knappheide ist Westfalenmeister
Mit seiner Charakterstute Paula hatte der Amateursportler vom RFV Ostbevern seine Führungsposition, mit der er als Overnightleader in den Finaltag gegangen war, nicht mehr aus den Händen gegeben. Mit zwei Nullrunden absolvierten die beiden Umlauf und Stechen des finalen Springen, einer Springprüfung der Klasse S. Zwar waren drei Mitbewerber mit einer schnelleren Zeit unterwegs, den Titelgewinn konnten sie ihm aber nicht mehr streitig machen. „Ich bin einfach happy“, freute sich der überglückliche Münsterländer nach der Meistehrung und dem obligatorischen Bad im Wassergraben. Seine Westfalenstute Paula, gezogen in der eigenen Familie, beschreibt er ein sehr spezielles Pferd. Er besitzt er schon, seit sie drei Jahre alt war und hat sie selbst ausgebildet. „Mein großer Dank gilt Gerd Autmaring. Ohne seine Unterstützung hätte ich es niemals geschafft mit Paula soweit zu kommen“, richtete der erste westfälische Amateurmeister einen großen Dank an seinen Trainer und Unterstützer. Sein nächstes Ziel ist ebenfalls die Deutsche Amateurmeisterschaft, die vom 22. bis 24. September in Münster-Handorf stattfinden wird.
Erste Westfälische Vizemeisterin der Amateure wurde Freda Johannsmann vom ZRFV Versmold mit Little Lord. Das Paar gewann neben der Silbermedaille in der Meisterschaftswertung auch den zweiten Platz im Finalspringen mit Stechen. Die Bronzemedaille ging an Henry Cohen vom RFV Greven mit D’Arcy. Auf den weiteren Plätzen der Meisterschaftswertung folgten Katja Heitbaum und Stefanie Zimmermann.
Gelungene Premiere
„Das war eine gelungene Premiere“, daran ließ Daniel Stegemann vom Vorstand des Pferdesportverbandes Westfalen keinen Zweifel aufkommen. „An den beiden Turnierwochenenden haben unsere westfälischen Amateure mit sehr guten sportlichen Leistungen überzeugt“, freute er sich über das wiederholte Feedback der Richtergruppen aus dem Dressurbereich ebenso wie aus dem Springbereich. „Wir nehmen die Erfahrungen und gewonnen Erkenntnis jetzt mit in die Planungen für das kommende Jahr und schauen, was vielleicht noch verbessert werden kann“.
Ein besonderer Dank galt dem gastgebenden Reit- und Fahrverein Alverskirchen-Everswinkel. „So eine Meisterschaft benötigt viele Beteiligte, den Vorstand und die Turnierleiter, die Helfer, die Sponsoren und Unterstützer – und natürlich die Reiterinnen und Reiter. Haben Sie alle herzlichen Dank für Ihren Beitrag zu dieser sehr gelungenen Premiere“, überbrachte Brigitte Hein vom PV-Vorstand den Dank und die Grüße des Präsidiums.