Exter (PV). Es ist immer etwas Besonderes, wenn ein Goldenes Reitabzeichen verliehen wird. Schließlich sind zuvor reiterliche Erfolge zu erringen, von denen viele Turniersportler ihr Leben lang nur träumen können. Wenigen Pferdesportlern gelingt das schon in jungen Jahren und nur selten handelt es sich dann um das kombinierte Goldene Abzeichen, bei dem die Erfolge in der Dressur und im Springen erlangt wurden. Zu den Ausnahmesportlerinnen, die das geschafft haben, gehört nun auch Mette Schön aus Porta Westfalica. Die 19-jährige aus dem Reit- und Fahrvereine „von Bismarck“ Exter . die sich auf dem Dressurviereck genauso wohlfühlt, wie im Springparcours, durfte kürzlich auf dem großen Sommerturnier in Exter ihr Goldenes Abzeichen entgegennehmen. Überreicht haben es Christiane Giesen, die Vorsitzende des Kreisreiterverbandes Herford, und Hans-Herbert „Hansi“ Obermowe, der Erste Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins „von Bismarck“ Exter.

Mettes Liebe zu den Pferden begann schon sehr früh und nahm ihren Anfang wohl während eines Sommerurlaubs. Dort entdeckte die damals Dreijährige die Faszination eines Ponyrückens und war nicht minder entzückt von Striegel, Hufkratzer, Führstrick und einfach allem, was zu den Pferden dazugehört. Als kurz drauf Vater Oliver Schön die kleine Welsh-A-Schimmelstute Sabrina entdeckte, war Mettes Weg in den Pferdesport besiegelt. Schon ein Jahr später gewannen die beiden ihre erste Führzügelklasse, Erfolge in weiteren Wettbewerben und in der E-Dressur schlossen sich an.

2014 kam Jokers Jungle Prince zur Familie. Mit dem Endmaßpony gewann Mette Silber und Gold beim Westfälischen Nachwuchschampionat, zweimal wurde das Paar für das Bundes-Nachwuchschampionat nominiert und konnte einmal die Silbermedaille gewinnen. Bei der wichtigen Nachwuchsprüfung wird besonderer Wert auf den guten Sitz und die feine Einwirkung gelegt.

Zwischenzeitlich hatte sich mit „I-Sterne vd Vosberg“ - genannt „Sterne“ ein Springpferd hinzugesellt. Mit dem belgischen Wallach führte Mettes Weg von ersten E- und A-Springen bis in den M**-Parcours. Als Trainer unterstützte zunächst Markus Döring und später Susanne Bering die Ausbildung im Springsattel. Vorläufiger Höhepunkt war vielleicht 2023 die Teilnahme am HGW- Nachwuchschampionat in Braunschweig. Sterne war es auch, der später mit einem dritten Platz im M**-Springen die letzte und entscheidende Platzierung für das Kombinierte Goldene Reitabzeichen beisteuerte.

In der Dressur war Mette der Wechsel auf das Großpferd zunächst mit Weisel, der Oldenburger Schimmelstute von Mettes Mutter Andrea Siebel-Schön, gelungen. Das Paar war erfolgreich in der Children-Altersklasse unterwegs und siegte beispielsweise 2018 im Westfälischen Nachwuchschampionat der Junioren und wurde Vierte beim Warendorfer „Preis der Besten“. Mit Unterstützung von Dressur-Trainer Hubertus Hufendiek entwickelte Mette sich kontinuierlich weiter, etwa mit der selbstgezogenen Don Schufro-Stute ,,Donna Detta", mit der sie vielfach Ehrenrunden M- und S-Dressuren reiten durfte. Im Sattel von Sirius Black gelang ihr schließlich der erste Sieg in der Klasse S**.

Im Parcours war es der Oldenburger Schimmel mit dem bezeichnenden Namen „Champions League“, der Mette Schön den ersten Sieg in der Klasse bescherte. Seit 2020 sind die beiden gemeinsam unterwegs, gern auch in Stil-Springprüfungen der Klasse S.

Die frischgebackene Jura-Studentin möchte weiterhin im Parcours und im Viereck unterwegs sein. „Beides macht mir viel Spaß, auch wenn es sehr zeitaufwendig und entsprechend anstrengend ist“, sagt Mette Schön, die auf allen Turnieren bestens von ihrer Mutter unterstützt wird.

Für die Zukunft wünscht sich die talentierte Reiterin, ihre Pferde weiterhin erfolgreich vorstellen zu können und Nachwuchspferde auszubilden. Dass sie auch dafür das sprichwörtliche Händchen hat, beweist die schöne Schimmelstute Maditah, die schon als Absetzer auf den Vogelshof der Familie kam. Mit ihr hat Mette jüngst den Sprung in den Bundeskader der Jungen Reiter (NK“) geschafft.