Isabel Sandmann: Ohne Pferde geht es nicht
„Ohne Pferde geht es gar nicht“, findet Isabel Sandmann, die den geliebten Vierbeinern von klein auf an fast ihre gesamte Freizeit widmet. Die 14-jährige Schülerin aus Vlotho saß schon auf einem Pony, bevor sie laufen konnte. Das Shetty von damals gehörte ihrem Opa, und da auch ihre Mutter Kerstin gerne ritt, kaufte die Familie vor fünf Jahren ein Großpferd, Carlos Cristallo. Doch mit ihren acht Jahren passte Isabel einfach noch besser zu einem Pony. Und das kam in Gestalt des Shettys Elvis auf sie zu galoppiert. Dessen Besitzer, Familie Obermowe, fragte Isabel, ob sie nicht Lust hätte, Elvis mitzureiten. Als die junge Pferdenärrin zu groß für Elvis geworden war, durfte sie Lady reiten – das etwas größere Pony von Louis Fynn Tschischke, der ebenfalls für den Reitverein „von Bismarck“ Exter startet, Isabels Stammverein.
Lehrpony Lady
„Lady war ein tolles Lehrpony. Mit ihr habe ich meine Leidenschaft für den Springsport entdeckt“, erzählt Isabel. 2017 durfte sie ein weiteres Pony der Familie Tschischke reiten: Thalula. Ein Jahr später kauften die Sandmanns das Endmaßpony und die Erfolgsgeschichte von Isabel und Thalula begann. 2019 gelangten die beiden unter die Top Ten beim Westfälischen Nachwuchschampionat Springen und wurden Vize-Kreismeister im Springen auf A-Niveau. 2019/2020 durften sie am Landes-Leistungsstützpunkt des Pferdesportverbandes Westfalen unter Obhut von Stützpunkttrainer Marcus Döring teilnehmen.
Im März bekam Isabel, die in Herford aufs Sportgymnasium geht, ein weiteres Pony von ihren Eltern geschenkt: Tiara. Nun sollte es richtig losgehen. Tatkräftig unterstützt von ihren Eltern trainierte Isabel fleißig bei Marcus Döring, bei Markus Tschischke, wo ihre beiden Ponys stehen, und bei Bundestrainer Peter Teeuwen. Erste Platzierungen ließen grüßen. In einem Stil-Springen der Klasse L gab’s eine 8,4. Das bescherte Isabel eine silberne Schleife und die Mitgliedschaft im Westfalen 8-Team. Doch dann kam Corona …
„Unser Landestrainer Klaus Reinacher hatte mich für die Sichtung zum Bundesnachwuchschampionat in Legden nominiert, doch die konnte wegen Corona nicht stattfinden“, war Isabel enttäuscht. Gute Erinnerungen an den etwas seltsamen Sommer 2020 hat sie aber trotzdem: „Wir sind in den Urlaub an die Ostsee gefahren und haben unsere beiden Ponys mit ans Meer genommen. Das war einfach super!“
Mit Optimismus in die neue Saison
Ohnehin lässt sich die Ostwestfälin ihre gute Laune und ihren Optimismus nicht so schnell verderben. Inzwischen reitet sie neben ihren Ponys auch noch ein Großpferd mit: die Stute Carola von Familie Obermowe. Für 2021 wünscht sie sich, dass alle gesund bleiben und dass es bald wieder losgehen kann mit Training und Turnieren. Schließlich möchte sie ihre Reiterei in Klasse L noch weiter festigen und liebäugelt bereits mit einem Start in Klasse M. Ganz abgesehen von Schleifen und Pokalen ist ihr ein fairer und wohlwollender Umgang mit den Pferden am allerwichtigsten. „Die Pferde müssen Spaß haben und glücklich sein - dafür tue ich alles. Außerdem gilt allen, die mich unterstützen, mir die Daumen drücken, mit mir mitfiebern und immer für mich da sind, ein dickes Dankeschön“, so die erfolgreiche Nachwuchsreiterin.
Text: Susanne Müller