Jugendtag 2022
Münster (PV). „Ich freue mich sehr, dass wir uns nach der langen Pause endlich wieder persönlich begegnen“. Reinhard Milchers, Vorsitzender der Westfälischen Pferdesportjugend, begrüßte die Delegierten aus den Stadt-, Kreis- und Bezirksreiterverbänden besonders herzlich und freute sich sichtlich, den ersten Präsenz-Jugendtag seit März 2020 zu eröffnen. Der Jugendtag hatte damals als eine der letzten Veranstaltungen vor dem ersten Corona-Lockwown stattgefunden. Zwischenzeitlich hatte die Pferdesportjugend ihre Tagungen auf Online-Meetings begrenzen müssen.
Mit dem Jugendtag 2022 kehrte das oberste Organ der Westfälischen Pferdesportjugend zum vertrauten, zweiteiligen Ablauf zurück. Zu Beginn konzentrierten sich Jugendvorstand und Delegierte auf die notwendigen formellen Aspekte. In den Jahresberichten wurden exemplarisch Projekte und Meilensteine des Vorjahres beleuchtet, beispielsweise das Hobby-Horsing-Festival. Das Jugendsprecherteam Just We hatte es 2021 mit großer Begeisterung organisiert. Die junge Trendsportart hat seitdem viele neue Freunde gewonnen. Trotz Corona hatten Jugendqualifizierungen, etwa zum Juniormanager oder zur Juleica stattfinden können. Die Gruppe der „Profil-Vereine“, also der Vereine, die das Entwicklungsprojekt „Zeig dein Profil“ für sich nutzen, ist im Berichtsjahr zwar etwas langsamer gewachsen. Doch gerade die Krisenzeit hat deutlich gemacht, wie hilfreich das wachsende Netzwerk ist, in dem die Vereine sich regelmäßig austauschen und unterstützen. Dass während einer Pandemie nicht alle Projekte durchgeführt werden können wie erhofft, hatte beispielsweise U26-Vertreter Noel Schlees mit dem Just We Team erfahren, als das liebevoll geplante Event zum Thema Nachhaltigkeit abgesagt werden musste. „Wir werden bei dem Thema aber nicht lockerlassen, es ist einfach zu wichtig und geht uns alle an“, versicherte Noel Schlees. Mit gemischten Gefühlen zog schließlich Reinhard Milchers seine Bilanz zum Turniersport und zur Talentförderung. Einerseits hatten Westfalens Nachwuchsathleten im vergangenen Jahr sportlich erfolgreich wieder Fuß fassen können. Davon zeugte die lange Liste der nationalen und internationalen Erfolge. Gleichzeitig brachte der erfahrene Jugendwart seine Sorge über die Situation im Basissport zum Ausdruck. „Es ist wichtig, dass die Kinder leicht und schnell Zugang zum Sport finden und auch der Einstieg in den Turniersport muss unkompliziert möglich sein“.
Im Ausblick auf bevorstehende Projekte versprach Neele Abel ein neues, spannendes Jugendseminar, das am 5. November in Münster stattfinden wird. „Wir möchten die Jugendlichen für das pferdefreundliche und pferdegerechte Reiten begeistern und befähigen. Dabei bekommen wir Unterstützung von Referenten wie etwa Martin Plewa, Peter Teeuwen oder Sophie Leube, die den Jugendlichen viele praktische Tipps an die Hand geben werden“, verspricht die Neele Abel, die bereits bei den vorherigen Jugendseminaren die Federführung übernommen hatte.
Über die Verwendung der Mittel aus dem Kinder- und Jugendförderplan, die der Pferdesportjugend zur Verfügung stehen, berichtete Brigitte Hein vom PV-Vorstand. Sie bedauerte, dass im Vorjahr ein Teil der Mittel ungenutzt zurückgegeben werden musste, aus dem sonst Vereinsferienfreizeiten unterstützt wurden. 2021 hatten davon nur wenige stattfinden können. Auch die Fördersummen für weitere Projekte, etwa für Schulkooperationen, waren in geringerem Umfang abgerufen worden. Britta Krebbing vom Reiterverband Münster dankte dem Jugendvorstand für sein großes Engagement und beantragte die Entlastung, der die Delegierten einstimmig zustimmten.
Wahlen zum Jugendvorstand
Der Tagesordnungspunkt Wahlen, dessen Leitung PV-Referentin Judith Schleicher übernommen hatte, unterstrich die große Kontinuität im Engagement für die Westfälische Pferdesportjugend. Einstimmig in ihren Ämtern bestätigt wurden Marilena Keller als stellvertretende Vorsitzende, Neele Abel als Vertreterin für den Bereich Bildung und Qualifizierung und Antje Hüske als Vertretung für den Bereich Breitensport. Im formellen Teil erfolgten noch Änderungen der Jugend- und Wahlordnung. Sie bezogen sich sich neben kleinen redaktionellen Richtigstellungen auf den Einladungsmodus zum Jugendtag und auf die Verankerung einer Möglichkeit, Sitzungen und Abstimmungen mit den Mitteln der Telekommunikation durchzuführen.
Viele Knoten und kein Faden mehr?
„Die vergangenen Monate waren auch für Kreis-Jugendvorstände sehr anstrengend. Die Pandemie hat viele Spuren hinterlassen und Kraft gekostet. Kaum scheinen sich erste Wogen zu glätten, sind mit den steigenden Energiekosten die nächsten Herausforderungen in Sicht“. Mit diesen Worten leitete PV-Referent Dominik Braun den zweiten Teil der Versammlung ein, bei dem der Austausch zur aktuellen Lage der Jugend im Mittelpunkt stand. Dabei ging es auch um einen aufmerksamen Blick auf vertraute Routinen und Strukturen. Geben sie noch Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft und passen Ausrichtung und Ziele weiterhin zu den Bedürfnissen? Gemeinsam sprachen die Jugend-Delegierten über die Situation, tauschten sich über die Kreisgrenzen hinweg aus und machen sich Gedanken zu Zukunftsprojekten. Das Vorgehen war an die Vereinsentwicklungsmethode "Zeig dein Profil" der Sportjugend NRW angelehnt, das sich gut für eine vertiefende Betrachtung im Verein eignet. Erstes Fazit des Jugendtags: Die sich ständig ändernden Herausforderungen wollen wachsam im Auge behalten werden.
Auf dem Foto (im Uhrzeigersinn): Die erneut gewählten Mitglieder des Jugendvorstandes: Neele Abel, Antje Hüske, Marilena Keller mit Jugendwart Reinhard Milchers.
Bild: Dominik Braun