Lisas Pony liebt die Abwechslung
Als Lisa Teschner zum ersten Mal auf dem Rücken eines Ponys saß, war sie gerade mal zwei Jahre alt – und wollte nicht mehr herunter. Obwohl ihre Eltern mit Pferden bis dato gar nichts am Hut hatten, war Lisa sofort fasziniert von den Vierbeinern, zu denen sie ein gehöriges Stück aufschauen musste. Im Alter von drei und vier Jahren ging sie zum Voltigierunterricht und mit fünf ritt sie zum ersten Mal beim Abteilungsreiten im Sattel von Schulpferden mit. Das alles passierte damals in Düsseldorf, wo die Familie Teschner wohnte. Doch dann zog die Familie nach Horstmar in Westfalen um, und für Lisa begann ein neuer Lebensabschnitt. Zwar musste sie Freundinnen, ihre alte Schule und den Reitstall hinter sich lassen, doch als Trostpflaster hatten sich ihre Eltern etwas ganz Besonderes ausgedacht: Lisa bekam ein eigenes Pony.
Mit Marcy aufs Turnier
Das neue Familienmitglied hieß Marcy. Ab sofort war die 1,46 Meter große Stute mit der ungewöhnlichen Fellfärbung – Marcy ist ein Braun- Falbe – die Nummer eins im Leben von Lisa. Auch heute fährt sie täglich zur Reitanlage Palster, um sich dort um ihr Pony zu kümmern. Seit Anfang 2018 bestreiten die beiden auch Turniere, gestartet wird für den Fahr- und Reitverein Wettringen.
Gleich beim zweiten Turnierstart, einer WBO-Prüfung auf E-Niveau, waren Lisa und Marcy platziert und für Lisa stand fest: Turnierreiten ist cool, das mache ich jetzt öfters. Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Beim vierten Turnier ihrer Laufbahn gewann sie mit 8,2 ihre erste E-Dressur. Ende 2018 machte sie ihr Kleines Reitabzeichen und startete danach in
Klasse A. Und auch dort ließen Lisa und Marcy nichts anbrennen. Die ganze Familie freute sich über Schleifen, Siege und Platzierungen in Klasse A – auch in einem Notenbereich über 8,0. Damit konnte sich die heutige 13-jährige Gymnasiastin fürs Westfalen 8er-Team qualifizieren.
Harmonisches Gesamtbild „Mein Highlight in diesem Jahr war der zweite Platz in einer Dressurreiterprüfung Klasse A bei der Westfalenwoche“, erzählt Lisa, die inzwischen auch schon ihr Großes Reitabzeichen in der Tasche hat. Gemeinsam mit ihrer Trainerin Silvia Palster bereitet sich Lisa akribisch auf die Turniere vor. Ihr ist wichtig, dass die Lektionen nicht nur technisch korrekt sind, sondern dass das Gesamtbild harmonisch ist. „Erst wenn ein Pferd wirklich motiviert ist, macht es richtig Spaß und sieht auch gut aus“, findet Lisa. Und wie bekommt man ein Pferd motiviert? – Da lässt sich die Westfälin einiges einfallen. Zum Ausgleich reitet sie nicht ständig nur Dressur, sondern lässt Marcy auch mal über kleine Hindernisse springen, reitet ins Gelände, geht mit ihr spazieren und lässt sie an der Hand grasen oder spielt mit ihr in der Halle. Abwechslung ist das Zauberwort in der täglichen Arbeit. Ein- bis zweimal in der Woche hat Lisa Einzelunterricht. Wenn sie für sich trainiert, macht sie sich zunächst einen Plan im Kopf, was sie üben möchte, und legt
dann erst los. Für ihre sportliche Zukunft hat sich die Reiterin vom FRV Wettringen einiges vorgenommen. Die Teilnahme an Pony L-Dressuren und FEI-Prüfungen
sind die nächsten Ziele. Mit Fleiß und ihrer unerschütterlichen Leidenschaft für den Pferdesport wird ihr das bestimmt gelingen.
Text: Susanne Müller/PV