Marleen Alichmann: Immer die Nerven behalten…

Mit Monday Sucks hat sich Marleen Alichmann vom RV Seppenrade fürs westfälische 8er-Team qualifiziert.

Sie stammt aus einer echten Pferdefamilie – ihr Opa Paul Holtgräve ist Züchter und Turnierrichter, ihre Eltern Marion und Marcus haben geritten und ihre beiden Schwestern Leonie und Helen sind ebenfalls vom Pferde-Virus befallen. Kein Wunder, dass Marleen Alichmann sich ein Leben ohne Pferde gar nicht vorstellen kann. Die 18-Jährige aus Dülmen hat nach ihrem Fach-Abi am Berufskolleg gerade ihre Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau begonnen. Nach der Arbeit geht es dann gleich in den heimischen Stall. 14 Pferde fressen dort ihren Hafer, vier eigene und zehn Pensionspferde. Und natürlich packt Marleen überall mit an und reitet die Zuchtpferde ihres Opas – entweder auf dem eigenen Reitplatz oder auf der Anlage des RV Seppenrade. Vor allem aber trainiert sie ihren elfjährigen Wallach Monday Sucks.

 

Reitanfänge mit Ponys

Ihre ersten Reitversuche hatte Marleen als kleines Mädchen auf Ponys gestartet. Zuerst mit dem Schimmel Navarina. Etwas später übernahm sie dann Nightlife, das Pony ihrer älteren Schwester Leonie, und startete erfolgreich in E- und A-Springen. Von Anfang an ging sie in den Reitunterricht von Hubert Schürhoff, bis vor kurzem noch Reitlehrer beim RV Seppenrade. „Er hat mich mein ganzes Reiterleben lang begleitet und mir alles beigebracht“, erzählt Marleen.

Mit 14 Jahren war sie zu groß für ihr Pony und bekam den 1,63 Meter großen Monday Sucks. Der Beginn ihrer Zusammenarbeit war gar nicht so einfach. Monday war erst zwei Turniere gegangen, ihm fehlte die Erfahrung. Vor allem auf dem Vorbereitungsplatz bekam er manchmal Angst vor den anderen Pferden. „Aber das ist inzwischen viel besser geworden. Ich versuche, vorausschauend zu reiten und Monday vertraut mir jetzt“, sagt Marleen. Erfolge in A- und L-Springen ließen nicht lange auf sich warten. Mit einer 8,0 qualifizierte die Dülmenerin sich für das westfälische 8er-Team. „Durchs 8er-Team durfte ich an einem Trainingsspringen bei Jutta Briel teilnehmen. Das hat mir echt viel gebracht“, freut sich die Springreiterin, die früher auch in der Leichtathletik aktiv war. Ihre Sportlichkeit kam ihr bei ihren zahlreichen Einsätzen beim Vierkampf zugute. 2017 gehörte sie zum Team des KRV Coesfeld, das beim Westfalen-Vierkampf die Silbermedaille gewann.

Für die Zukunft wünscht sich die Dülmenerin, noch sicherer in Klasse L zu reiten und auch einmal in Klasse M zu starten. Ganz wichtig ist ihr beim Reiten die Harmonie zwischen Reiter und Pferd. „Man muss den Fehler immer zuerst bei sich suchen und die Nerven behalten“, ist Marleens Devise.

Text: S. Müller / Bild: privat

 

Marleen Alichmann #westfalen8