Reitmeister Lutz Merkel verstorben
Versmold (fn-press). Der Pferdesport trauert um den ehemaligen Springreiter und Bundestrainer der Ponyspringreiter Lutz Merkel aus Versmold. Der Reitmeister ist am 29. November im Alter von 84 Jahren verstorben.
Der gebürtige Hannoveraner Lutz Merkel absolvierte seine Ausbildung an der Hannoverschen Reit- und Fahrschule in Verden. Ab 1958 bildete er Pferde am Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) aus, unter anderem auch zwei Pferde für die Olympischen Spiele in Tokio 1964. 1967 wechselte er zu Werner Stockmeyer ins nahe gelegene Versmold. 1969 gewann er den Siegerpreis von Berlin, wurde im selben Jahr deutscher Vizemeister und gewann 1970 die Bronzemedaille bei den deutschen Titelkämpfen. 1977 sicherte er sich gemeinsam mit Paul Schockemöhle, Norbert Koof und Gerd Wiltfang Team-Bronze bei den Europameisterschaften. Insgesamt bestritt Lutz Merkel 54 Nationenpreise für Deutschland.
Kurz vor Beendigung seiner sportlichen Karriere übernahm er im Jahr 1977 die Aufgaben eines Honorartrainers am DOKR. Von 1979 bis 2001 kümmerte er sich als Trainer auch um die Springreiter der Sportfördergruppe der Bundeswehr, unter ihnen auch der heutige Bundestrainer Otto Becker. Von 1987 bis 2002 war Lutz Merkel Bundestrainer der deutschen Ponyspringreiter, zu denen damals spätere Topreiter wie Marcus Ehning und Toni Hassmann gehörten. 1988 gewann die deutsche Ponyspringequipe die Bronzemedaille bei den Pony-Europameisterschaften, 1989 folgte die erste von insgesamt vier Mannschafts-Goldmedaillen bei Europameisterschaften unter seiner Führung. 2002 wurde Lutz Merkel bei seiner Verabschiedung mit dem Reiterkreuz in Silber ausgezeichnet.