Sönke Sönksen ist gestorben
Versmold (PV). In der Nacht des 15. Novembers verstarb Sönke Sönksen aus Versmold im Alter von 86 Jahren. Der in Schleswig-Holstein geborene Wahl-Westfale war dem Pferdesport und besonders dem Springsport sein Leben lang eng verbunden.
Seine Leidenschaft zu den Pferden hatte Sönke Sönksen schon als Kind auf dem elterlichen Hof in Dithmarschen entdeckt. Mit den Pferden, die dort in der Woche ihre Arbeit auf dem Hof verrichteten, trat er bereits als Jugendlicher äußerst erfolgreich gegen internationale Spitzenreiter an. Im Alter von nur elf Jahren startete er erstmals beim CHIO in Aachen. Nur drei Jahre später gewann er dort eine der Hauptprüfungen und im selben Jahr auch den Großen Preis von Hamburg.
In den 70er Jahren wurde er zu einem der erfolgreichsten Springreiter seiner Zeit. Dazu beigetragen hatte besonders sein Kwept, der große irische Schimmelwallach, mit dem Sönke Sönksen 1975 bei den Europameisterschaften in München mit dem deutschen Team Mannschaftsgold und Einzelbronze gewann. Ein Jahr später errang das Paar bei den Olympischen Spielen in Montreal Silber mit der deutschen Equipe. 1978 gewannen die beiden auch die Deutsche Meisterschaft. Insgesamt vertrat Sönke Sönksen fünfundzwanzigmal bei Nationenpreisen die deutschen Farben.
Nach dem Ende seiner eigenen reiterlichen Karriere engagierte sich Sönke Sönksen als Ausbilder im Springsport. Von 1992 bis 2001 war er für Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) in Warendorf als Honorartrainer aktiv. Ungezählte Teams hatte der hochgewachsene Pferdemann mit dem nie abgelegten norddeutschen Akzent als Equipe-Chef bei Nationenpreisen betreut und begleitet.
Nicht minder aktiv war er als Turnierfachmann und Richter bei nationalen und internationalen Springturnieren. Der Pferdesportverband Westfalen und die westfälische Landeskommission hatten Sönke Sönksen 2019 im Rahmen seiner Delegiertenversammlung feierlich aus dem Richteramt verabschiedet.
Für sein Wirken wurde Sönke Sönksen im Jahr 2015 von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung mit dem Deutschen Reiterkreuz in Gold ausgezeichnet. Der Westfälische Reiterverein würdigte ihn im gleichen Jahr anlässlich des Turniers der Sieger mit der Überreichung des Friedensreiterpreises. 2020 erhielte er auf Schloss Breitenburg den Meteor-Preis für sein Lebenswerk.