Voltigieren: Altersgruppe U21 stark im Kommen
Warendorf (fn-press). Eigentlich ist sie nicht neu. Bereits seit 2015 gibt es den Bundeskader der Altersgruppe U21. Und schon Ende 2019 hat der Weltreiterverband (FEI) spezielle Zwei-Sterne-Prüfungen für U21-Einzelvoltigierer konzipiert und zur Ausschreibung auf internationalen Turnieren ab 2020 empfohlen. In Deutschland sollte bereits in diesem Jahr bei den Deutschen Jugendmeisterschaften eine entsprechende Pilotprüfung stattfinden. Dies fiel jedoch der Corona-Pandemie zum Opfer. Der Bundesjugendausschuss der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) hat nun beschlossen, den U21-Voltigierern (16 bis 21 Jahre) im kommenden Jahr diese Pilotprüfung sowohl beim Preis der Besten als auch den Deutschen Jugendmeisterschaften anzubieten.
Gründe für die Förderung der U21-Voltigierer gibt es reichlich. Wie auch im Reitsport ist es für junge Talente schwer, im Anschluss an die Nachwuchszeit im „Senioren“sport Fuß zu fassen und dort gegen die Topathleten zu konkurrieren. In Dressur, Springen und Vielseitigkeit wurden daher diverse U25-Programme initiiert, um diese Lücke zu schließen. Bei den Voltigierern endet die Nachwuchszeit bisher mit 18 Jahren, ab 19 müssen sie dann gegen die etablierten Größen des Sports antreten, die heute deutlich länger im Spitzensport bleiben als noch vor ein paar Jahren. In der Regel dauert es einige Jahre, bis ein Juniorvoltigierer in allen drei Prüfungskategorien – Pflicht, Technikprogramm und Kür – auf Weltklasse-Niveau angelangt ist. Die neue Prüfungskategorie für U21-Einzelvoltigierer soll den Nachwuchsvoltigierern als methodischer Zwischenschritt den erfolgreichen Anschluss an die Altersklasse der Senioren erleichtern.
Laut Beschluss des Bundesjugendausschusses wird es 2021 beim Preis der Besten im Voltigieren der Junioren zusätzlich eine Pilotprüfung für U21-Einzelvoltigierer geben. Diese setzt sich zusammen aus einer Pflicht gemäß CVIY2*, einem einmütigen Technikprogramm, das drei Technikelemente aus dem aktuellen Technikprogramm der Senioren enthält, und einer einminütigen Kür gemäß CVIY2*. Für diese Pilotprüfung ist jeweils ein Einzelvoltigierer oder eine Einzelvoltigiererin je Landesverband zugelassen. Zusätzlich sind die Einzelvoltigierer des U21-Nachwuchskaders startberechtigt.
Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften wird es ebenfalls eine Pilotprüfung für U21-Einzelvoltigierer geben, zu der jeder Landesverband einen Teilnehmer (entweder Dame oder Herr) entsenden kann. Zusätzlich sind die Einzelvoltigierer des U21-Nachwuchskaders startberechtigt. Eine Meistertitel wird allerdings nicht vergeben. Darüber hinaus bleibt es den Landesverbänden überlassen, ihre Quotenplätze, die sie für die Junioren haben, auf Junioren und U21-Voltigerer aufzuteilen. „Die Pilotprüfung bietet vor allem für die Junioren, die 2020 die Altersgrenze erreicht haben und daher in diesem Jahr nicht starten konnten, eine echte Chance“, sagt Bundestrainerin Ulla Ramge.
Für diejenigen U21-Voltigierer, die sich über ihre Landesverbände auch für die Deutsche „Senioren“-Meisterschaft qualifizieren, entsteht so eine Serie aus drei bundesweiten Zielwettkämpfen, aus der ein Gesamtsieger Damen und Herren ermittelt wird.