Westfälische Jugendmeisterschaften 2023
Münster (PV). Die Westfälischen Jugendmeisterschaften 2023 sind entschieden. Mit der feierlichen Meisterehrung endeten die drei Wettkampftage, an denen es in der Dressur und im Springen in den Altersstufen der Ponyreiter (U16), Junioren (U18) und Jungen Reiter (U21) um die Titel und Medaillen ging.
Austragungsort war noch einmal das Turniersportgelände des Westfälischen Pferdezentrums. „Wir bedanken uns herzlich beim Westfälischen Pferdestammbuch, das uns die Nutzung der Anlage ermöglicht. Dadurch konnten wir unseren Reiterinnen und Reitern sehr gute sportliche Rahmenbedingungen bieten“, unterstich PV-Präsident Rudolph Herzog von Croÿ in seiner Abschlussansprache unmittelbar vor der Meisterehrung. Veranstalter der Meisterschaft war der Pferdesportverband Westfalen, der das Turnier mit dem Team der Geschäftsstelle organisiert hatte.
Dressur - Ponys
Die Pony-Dressurreiter haben die Entscheidung spannend gemacht, denn jede der drei späteren Medaillengewinnerinnen hatte eine der drei Wertungsprüfungen für sich entschieden. Geritten wurden die drei internationalen FEI-Aufgaben (Mannschaftsaufgabe, Einzelaufgabe und Kür). Die höchste Prozentpunkte-Summe sammelte Lotta Plaas vom RFV Warendorf. Sie präsentierte den erst siebenjährigen Ponyhengst Neverland WE und setzte sich in der ersten Wertung an die Führungsposition. In den folgenden Prüfungen belegte die Vierzehnjährige, die im Vorjahr mit Cosmopolitan NRW bereits die Silbermedaille gewann, jeweils den zweiten Platz. Mit einem Ergebnis von 213,770 behielten Lotta Plaas und Neverland am Ende knapp die Nase vorn und verwiesen Maximilia Osterhoff und Mr. Handsome mit 213.593 auf den Silberrang. Die Bronzemedaille gewann Greta Beckmann. Die Reiterin vom LRZV Marl und ihr Pony Dubidu begeisterten mit einer Kür zur Gute-Laune-Musik aus dem „Dschungelbuch“ und wurden dafür mit der besten Bewertung (73,750 %) belohnt.
Dressur – Junioren
Noch spannender als bei den Ponyreiterinnen lief es bei den Junioren. Mit einer Differenz von gerade einmal 0,027 zur Silbermedaillengewinnerin setzte sich Sophie Luisa Duen vom Reit- und Voltigierverein Bad Oeynhausen mit Goldberg an die Spitze des Starterfeldes. Die beiden lagen nach der ersten Prüfung zunächst auf dem zweiten Platz und gewannen die beiden folgenden Wertungen und damit die Goldmedaille (211,739). Neue Vize-Meisterin ist Phelina Morzynski vom RV Isselhorst-Holtkamp mit Sacre Fleur (211,712), die in der ersten Wertung siegte. Über die Bronzemedaille freute sich die neue Pony-Meisterin Lotta Plaas, die den unverändert topfitten 21-Jährigen Balsamico präsentierte, mit dem sie im Vorjahr bei der EM in der Altersklasse Children Teamgold und Einzelsilber gewonnen hatte.
Dressur – Junge Reiter
Mit einem Start-Ziel-Sieg sicherte sich Vivien Borgmann vom RV Ostbevern die Siegerschärpe bei den Jungen Reitern. Mit ihrem Westfalen Eyecatcher (v. Estobar NRW), der aus der Familienzucht stammt, gewann die Neunzehnjährige alle drei Wertungsprüfungen und wurde mit einem Ergebnis von 213,096 angefochtene neue Westfalenmeisterin. Enger war die Ergebnisdifferenz auf den folgenden Podestplätzen. Mit einer Summe von 205,480 gewann Sophia Gerlach vom RFV Brilon mit Amaru F in ihrem letzten Jahr als Junge Reiterin die Silbermedaille. Auf dem Bronzerang schloss Shona Benner vom ZRFV Billerbeck die Meisterschaft ab. Sie stelle den Westfalenhengst Velvet vor und verzeichnete ein Endergebnis von 205,179.
Springen – Ponys
Neue Westfalenmeisterin bei den Ponys ist Finja Mayleen Neubauer mit Sucato. Die Reiterin vom RV Helleforth hatte sich im Finale am Sonntag ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Silbermedaillengewinnerin Luna Hagedorn vom Riding Club Gütersloh geliefert. Beide Reiterinnen verzeichneten im Parcours A einen Springfehler und beendeten Parcours B fehlerfrei. Für die Zeitwertung war entsprechend der Ausschreibung Parcours B maßgeblich. Den hatte Finja Mayleen Neubauer mit ihrem Schimmel Sucato in 56,92 Sekunden bewältig, Luna Hagedorn und Top Cinderella NRW benötigten 58 Sekunden. Deutlich ruhiger ging Hanna Bräuer vom RV Giebelwald mit Crazy Cinderella den letzten Parcours an. Die beiden waren das letzte Starterpaar und hatten Parcours A als einzige fehlerfrei überwunden. Eine Nullrunde hätte den Sieg in der dritten Wertung bedeutet, doch leider fiel eine Stange und ein Zeitfehler kam hinzu. So gewann Hanna Bräuer in der Gesamtwertung die Bronzemedaille bei den Ponys.
Springen – Junioren
Bei der Meisterehrung für die Junioren im Springsattel war es noch einmal Hanna Bräuer, die zum Podest gerufen wurde. Diesmal durfte die Pony-Bronzegewinnerin auf der obersten Treppchenstufe Aufstellung nehmen. Mit ihrer Stute Coraline hatte sie das finale Springen gewonnen und war tags zuvor auch Siegerin der zweiten Wertung. Lediglich in der ersten Wertungsprüfung, einer Zeitspringprüfung Klasse M** war dem Paar ein Springfehler unterlaufen, so dass die beiden sich von dem vorerst vierten Platz hochgearbeitet hatten. Die Silbermedaille gewann Carlotta Merschformann vom RV Nottuln. Sie war mit Corella unterwegs, mit der sie im letzten Jahr Deutsche Meisterin in der U14-Altersklasse wurde. Über die Bronzemedaille freute sich Zoe Kappelhoff vom RV Osterwick. Die Juniorin aus dem Westmünsterland hatte ihr Pferd Chicago White Sox gesattelt.
Springen – Junge Reiter
Es war die letzte Entscheidung der diesjährigen Westfälischen Jugendmeisterschaften. In den drei Wertungsprüfungen der Klasse S erlaubt sich lediglich ein Paar aus Ostwestfalen keinen einzigen Springfehler – und das war Tessa Thenhausen, die für den RFV „von Bismarck“ Exter startet. Mit ihrer Stute Clara Mia Gräns hatte die Junge Reiterin eingangs nach dem Zeitspringen zunächst auf dem 13. Platz gelegen, in der zweiten Wertung belegten die beiden den zweiten Platz und siegten schließlich im Finale. Die Silbermedaille gewann Paul Ercken vom Ländlichen RFV Recklinghausen mit Quidar C. Über alle Westfalen-Meisterschaften hinweg war es ihm als einzigem Reiter gelungen, im Feld der leistungsstarken Reiterinnen einen Medaillenplatz zu erringen. Die Bronzemedaille in der U 21-Alterklasse gewann Antonia Locker vom RV Rhede mit Crisobal. Die Reiterin aus dem Westmünsterland war als Favoritin in das Finale eingezogen, denn sie hatte bereits die erste und die zweite Wertung gewinnen können. Im 1. Umlauf der Springprüfung der Klasse S** fielen unglücklicherweise zwei Stangen, die zweite Runde gelang dann wieder makellos.
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