Wölfe und Pferde in Nordrhein-Westfalen
Diese Themenseite trägt Informationen, Positionen und Quellen zum Thema "Wölfe und Pferde" aus der Perspektive der Pferdehaltung zusammen.
Herdenschutz
Unter dem Begriff "Herdenschutz" werden Maßnahmen verstanden, die darauf abzielen, die Wahrscheinlichkeit von Rissen zu reduzieren bzw. Risse möglichst zu verhindern.
Die Landwirtschaftkammer Nordrhein-Westfalen ist Ansprechpartnerin für die fachliche Beratung zum Herdenschutz. Sie unterhält eine telefonische Service-Hotline, die von Montag bis Donnerstag in der Zeit zwischen 8 und 17 Uhr und am Freitag von 8 bis 13 Uhr aktiv ist.
- Service-Hotline: 0 29 45 - 98 98 98
- E-Mail: herdenschutz@lwk.nrw.de
Finanzielle Unterstützung des Herdenschutzes im Wolfsgebiet Westmünsterland
In der räumlich definierten Gebietskulisse "Westmünsterland" unterstützt das Land Nordrhein-Westfalen bestimmte Pferdehaltungen im Rahmen von Billigkeitsleistungen. Davon umfasst sind Ponys und Kleinpferde bis 1,48 m, Pferde mit Fohlen (bis maximal einem Jahr) und Jungpferde bis zum zum Alter von maximal drei Jahren.
Datails hat das damalige Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz in NRW im Dezember 2021 in einem Erlass formuliert, der die Förderrichtlinie ergänzt. Billigkeitsleistungen sind freiwillige Leistung des Landes. Die Unterstützung war zunächst auf das Jahr 2022 begrenzt, inzwischen gilt eine Befristung bis zum 31.12.2029. Details zur Ausgestaltung der Förderrung regelt ein Merkblatt.
In Nordrhein-Westfalen ist eine finanzielle Unterstützung von Herdenschutzmaßnahmen in der Pferdehaltung grundsätzlich möglich, jedoch auf ein räumlich fest umrissenes Gebiet - die sogenannten Förderkulisse - beschränkt. Das Gebiet ist im nachfolgend verlinkten Kartenmaterial einsehbar.
Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur-und Verbraucherschutz hat ein Merkblatt herausgegeben, das die Kriterien für die Errichtung eines Herdenschutzzauns im Sinne der Förderrichtlinie definiert.
Positionen und Stellungnahmen
In Nordrhein-Westfalen haben sich zehn Verbände und Vereinigungen des Pferdesports und der Pferdezucht vernetzt, um sich zum Thema Wolf gemeinsam für die Belange der Pferdehaltung einzusetzen. Zu den Aktivitäten gehören beispielsweise Gespräche mit Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung und die abgestimmte Beteiligung an Verbändeanhörungen.
Zu den ersten gemeinsamen Aktivitäten gehörte die Ausarbeitung eines grundlegenden Positionspapiers im Jahr 2019. Es bildete gleichzeitig die Gesprächsbasis für nachfolgende Gespräche mit umweltpolitischen Sprechern von Landtagsfraktionen und anderen Verbänden, die ebenfalls Berührungspunkte zum Thema Wolf haben.
Die Positionen und Beispiele für Stellungnahmen finden sich nachfolgend.
Antrag zur Entwicklung eine Herdenschutzgesetzes
im Sommer 2021 hat die SPD-Fraktion im Landtag einen Antrag gestellt, der unter dem Titel "Wolfsland NRW braucht präventiven Herdenschutz und Entschädigungskonzept für Halterinnen und Halter" die Entwicklung eines Herdenschutzgesetzes forderte.
Mit einer gemeinsamen Stellungnahme haben Verbände und Vereinigungen des Pferdesports und der Pferdezucht sich an der Verbändeanhörung beteiligt.
Entwurf einer NRW-Wolfsverordnung
Im Januar 2022 haben die Regierungsfraktionen das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz mit der Erarbeitung einer NRW-Wolfsverordnungen beauftragt.
Hierzu haben die vernetzen Verbände des Pferdesports und der Pferdezucht in NRW erneut gemeinsam Stellung genommen.